Intensivwohngruppe für Jungen
Mit dem Begriff „Intensivwohngruppe“ ist hier eine Wohnform gemeint, in der Jungen mit verschiedenen Problemlagen im Rahmen des KJHG´s zusammenleben. Die Gruppe liegt zentrumsnah aber ruhig im Siegener Stadtteil Weidenau. Die Kinder, welche aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilien leben können, benötigen eine intensive Betreuung. Eingebettet in ein pädagogisches Konzept, leben in einer Gruppe bis zu 6 Kinder zusammen. Das Aufnahmealter in der Wohngruppe liegt in der Regel zwischen 7 und 12 Jahren. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind hier die Traumapädagogik sowie der musisch-kreative Ansatz. Ziel ist es, die Kinder durch ein multiprofessionelles Team, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse, ganzheitlich zu fördern und entweder in ihre Herkunftsfamilien zurückzuführen oder sie dahingehend zu befähigen, ein eigenständiges, gelingendes Leben zu führen.
Beispiele für Indikatoren, welche eine Aufnahme in unserer Wohngruppe begründen können:
- Traumatisierungen
- Bindungsstörungen
- Beziehungsabbrüche
- Störungen des Sozialverhaltens
- Soziale Unsicherheiten
- Entwicklungsverzögerung
- Psychische und physische Gewalterfahrungen
- Störungen im sozio-emotionalen Bereich
- Wahrnehmungsstörungen
- Soziale Desintegration
Wir bieten u.a. folgende Betreuungsleistungen:
- Bieten eines Schutzraumes
- Rund-um-die-Uhr-Betreuung
- Maßnahmen zur psychischen Stabilisierung
- Soziale Integration
- Gesundheits- und Hygieneerziehung
- Förderung individueller Stärken
- Förderung im sportlichen, musischen und praktisch-handwerklichen Bereich
- Entwicklungsförderung der Grob- und Feinmotorik
Unsere Intensivwohngruppe für Jungen liegt zentrumsnah aber ruhig im Siegener Stadtteil Weidenau.
Anfragen richten Sie bitte an:
Jetzt Jugendhilfe gGmbH
Bildung, Betreuung und Beratung
Simon Terweiden
Pädagogischer Leiter / Prokurist
Im Storchennest 1a
57250 Netphen
0271/313746-12
0151-61473636
terweiden@jetzt-jugendhilfe.de
Projektförderung „Garten der Zukunft“
Dank der Förderung des Deutschen Kinderhilfswerks konnte der Garten der Intensivwohngruppe für Jungen unter den Aspekten der Nachhaltigkeit von Grund auf neugestaltet werden:
Der Garten selbst sollte auf interaktive Weise gestaltet werden, um forschendes, aktionsorientiertes und transformatives Lernen zu ermöglichen. Unser Wunsch war es, ihn als sichere Spiel-, Lehr- und Lernfläche nutzen zu können, um den Kindern die bestmögliche Entfaltung und Entwicklung zu bieten.
Bereits seit Jahren versuchen wir mit Kleinprojekten und Upcycling-Projekten den Garten der Gruppe zu gestalten und das Bewusstsein für Ökologie und Nachhaltigkeit bei den jungen Menschen zu stärken. So haben wir einen Komposthaufen sowie kleine Gemüsebeete und Obstbäume angelegt, eine Wildwiese gepflanzt, Bienenhotels und neue Sitzgelegenheiten gebaut.
Mit der Unterstützung des Deutschen Kinderhilfswerk, konnte der Wunsch nach einem nachhaltigen Garten nun noch größer gelebt werden: Innerhalb des Großprojekts „Garten der Zukunft“ wurden so drei Kleinprojekte gefördert. In einem Zeitraum von zwei Jahren wurden gemeinsam mit den Heranwachsenden eine Kräuterschnecke gebaut und Hochbeete errichtet.
Da der Garten als Rückzugsort dienen soll, der Ruhe in einem hektischen Alltag zwischen Terminen
ermöglicht, wurde zudem ein Sichtschutz aus nachhaltigen Materialien errichtet, um den Kindern und Jugendlichen im eigenen Garten Privatsphäre zu sichern.
Altersgerecht konnten sich alle Bewohner aktiv in die Gestaltung des Gartens einbringen und dementsprechend Streicharbeiten erledigen, Hochbeete bepflanzen, bei Bauarbeiten helfen oder auch eigene Ideen der Gestaltung einbringen.
Eine besondere Anerkennung für unsere Arbeit erhielten wir im Mai 2023 als unser Projekt vom Deutschen Kinderhilfswerk als Projekt des Monats ausgezeichnet wurde: https://www.dkhw.de/foerderung/foerderung-fuer-projekte/projekt-des-monats/projekt-des-monats-mai/
Natürlich gab es hin und wieder auch kleinere Rückschläge: Denn eigentlich sollte ein weiterer baulicher Abschnitt, das Anlegen eines Fallschutzbodens sein, damit die Kinder sicher spielen und toben können. Da sich jedoch bis heute keine Finanzierungsmöglichkeit geboten hat, wurde das Projekt im Sinne der Bewohner angepasst:
Hier war es der Wunsch, eine Gartenhütte zu errichten, die als Rückzugs- und Spieleort genutzt werden kann; außerdem sollten weitere Hochbeete Einzug in den Garten finden.
Die angepasste Projektidee fand dann großen Anklang bei weiteren Sponsoren wie der Sparkasse Siegen und der Westnetz GmbH: Durch beide Förderer konnten sowohl eine Hütte als auch weitere Hochbeete finanziert werden. Auch hier halfen die Kinder tatkräftig beim Bau mit, so dass Brett für Brett die Hütte und die Beete entstanden.
Zur Verwirklichung des Projekts waren vor allem das Engagement der Kinder und Jugendlichen sowie den Mitarbeitenden als auch ehrenamtlichen Helfern tragende Säulen. Die Freude und Schaffensbegeisterung hält bis heute an und auch nachhaltige Werte scheinen die Heranwachsenden nachträglich zu prägen. Wir hoffen mit unserem Projekt ein Vorbild für andere Träger zu sein, damit wir gemeinsam ein Zeichen für eine nachhaltige Welt setzen können.